Israelitisches Waisenhaus Dinslaken 1885 bis 1938
Das Israelitische Waisenhaus Dinslaken am Standort Neustrasse 43 war ein Mittelpunkt jüdischen Lebens in dieser Stadt. In Zukunft wird an dieser Stelle aus der Geschichte dieses Hauses berichtet. Der Verein STOLPERSTEINE für Dinslaken hat viele Lebensgeschichten, Zeitungsartikel und Bilder gesammelt. Nach und nach soll so ein lebendiges Bild dieser nicht nur für unsere Stadt bedeutenden Einrichtung und ihrer Bewohner entstehen.
Das Dinslakener Israelitische Waisenhaus existierte von 1885 bis 1938. Es blieb neben dem Abraham-Frank-Haus in Köln das einzige jüdische Waisenhaus im Rheinland.
Der erste Waisenhausdirektor in Dinslaken war Leopold Wormser. Er leitete das Haus bis zum Jahr 1913. Bis zu seinem Tod im Jahre 1929 lebte er mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Ein einzigartes Zeugnis aus dieser Zeit stammt von seiner 1896 in Dinslaken geborenen Tocher Mathilde. Sie heiratete den Frankfurter Juristen Max Hermann Maier. Das Ehepaar Maier emigrierte 1938 nach Rolandia/Braslilien. In ihren 1978 in Deutschland erschienen Erinnerungen "Alle Gärten meines Lebens" schildert sie im ersten Kapitel des Buches ihre Kindheit und Jugend in Dinslaken.
Text: Anne Prior